Auf 13 aktiven Luftwaffenstützpunkten in sieben europäischen Ländern können bis zu 360 atomare Bomben des Typs B-61 gelagert werden, auf vier Reservestützpunkten bis zu 68 weitere. In Deutschland gibt es aktive Lager in Ramstein und in Büchel (Eifel). Zusätzlich können Waffen nach Nörvenich und Memmingen gebracht werden. Die Lagerstätten, spezielle doppelstöckige Unterflurmagazine, eingelassen in den Betonboden der Flugzeughangars, können je zwei Waffen aufnehmen. Elektronik und Sensoren erlauben Kontrolle und Überwachung, ohne daß die Lager selbst geöffnet werden müssen. Mit einem Aufwand von 10,1 Millionen Dollar will die US-Luftwaffe sie jetzt modernisieren und z.B. die Datenverschlüsselung verbessern. Die Kosten sollen von den NATO-Staaten gemeinsam getragen werden. Sechs dieser Staaten, darunter die Bundesrepublik, verfügen über die Fähigkeit, Nuklearwaffen im Kriegsfall mit eigenen Flugzeugen einzusetzen.
"Die amerikanische Luftwaffe plant, als sei es beschlossene Sache, daß die NATO auch in 15 oder 20 Jahren noch Nuklearwaffen in Europa braucht", sagt Otfried Nassauer, Leiter des BITS. "Aber derzeit findet in den USA eine Überprüfung der Nuklearstrategie statt und Präsident Bush hat bereits angekündigt, die Zahl der amerikanischen Nuklearwaffen drastisch zu verringern. Dabei dürfen die in Europa gelagerten Waffen kein Tabu sein, grade wenn man Rußland überzeugen will, seine taktischen Nuklearwaffen abzubauen."
NATO-Ländern steht es inzwischen frei, die Lagerung nuklearer Waffen auf ihrem Territorium zuzugeben oder nicht. Die vollständige Liste der europäischen Lagerorte für Nuklearwaffen entnehmen Sie bitte der nachfolgenden Tabelle.