10 Juni 2008

Nicole Deitelhoff erhält den Heinz Maier-Leibnitz-Preis

Am heutigen Montag erhielt Dr. Nicole Deitelhoff, Politikwissenschaftlerin an der Technischen Universität Darmstadt und der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), gemeinsam mit fünf weiteren jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern den Heinz-Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Berlin. Der Preis gilt als einer der renommiertesten Wissenschaftspreise in Deutschland. Er ist mit 16.000,- Euro dotiert, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung bereitstellt. ...

In der Auswahlbegründung für Nicole Deitelhoff führt die DFG an, dass die Preisträgerin als eine der herausragendsten jungen Politikwissenschaftlerinnen in Deutschland gilt, deren Arbeiten sich durch besonders originelle und innovative Ansätze und Erkenntnisse auszeichnen.

Der Geehrten oblag die Aufgabe, den diesjährigen Vortrag zu halten. Darin skizzierte sie Chancen einer internationalen Verständigung auf Normen in einer globalisierten Welt durch Argumentieren und Überzeugen. „Wir können nicht mehr in das kuschelige Gehäuse des Nationalstaates zurückkriechen, sondern müssen die Probleme auch global lösen!“, erklärt Deitelhoff die Ausgangssituation.
In Zeiten „postnationalen Regierens“, in denen Regularien internationaler Organisationen wie der UNO oder der EU immer stärker in die Nationalstaaten hineinwirken, gelten Menschenrechte und Demokratie zunehmend als universelle Werte. In der Wahrnehmung vieler westlicher Staaten sind diese Werte notfalls auch gegen den Willen nationaler Machthaber durchzusetzen – Deitelhoff verweist auf das jüngste Beispiel Birma. Hier wurde überlegt, ob den Opfern einer Naturkatastrophe auch per Intervention geholfen werden soll, falls die Regierung weiterhin keine Helfer freiwillig ins Land ließe.
Jenseits aller Überlegungen, ob und wann solche Interventionen in innere Angelegenheiten sinnvoll sein können, stellt Deitelhoff fest, dass das Überstülpen dieser – westlichen – Normen ein erhebliches Konfliktpotenzial birgt. Daher sieht sie in Aushandlungsprozessen „auf Augehöhe“ die beste Möglichkeit, einen nationen- und kulturübergreifenden Wertekonsens zu finden, der auch umgesetzt wird – zumal er zumindest durch Fairness geprägt wird.

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