10 Juni 2008

"Atomare Abschreckung" als Wettrüstungsalibi

Russland und die USA werfen sich erstmals seit dem Kalten Krieg wieder weltöffentlich gegenseitiges Überlegenheitsstreben vor, weshalb "nachgerüstet" werden müsse, um die Sicherheit aus der "Abschreckung" gewährleisten zu können.
Anstatt sich auf Kosten von Bevölkerung und Sicherheit fortdauernd "abschrecken" zu wollen, sollten sich beiden Staaten erneut hinhocken und vernünftige Verträge zur Rüstungsbegrenzung erarbeiten oder aber ihrer Verpflichtung aus Art.6 Atomwaffensperrvertrag nachkommen.

-msr-

Dokumentation: USA stocken Atomwaffenarsenal als Abschreckung gegen Russland auf

MOSKAU, 10. Juni (RIA Novosti). Pentagon-Chef Robert Gates hat die geplante Aufstockung des Atomwaffenarsenals mit Russlands stärker werdenden Atomwaffenpotential erklärt.
Wie Gates im US-Bundesstaat Virginia vor US-Luftwaffenoffizieren sagte, nimmt die Rolle des Atomwaffenarsenals zu, weil Atombomben in die Hände von US-Gegnern wie Iran gelangen könnten, meldet Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag unter Hinweis auf den US-Verteidigungsministers.
"Es ist klar, dass die Russen in der Zukunft ihre Handlungen auf die Verstärkung des Atomwaffenpotentials konzentrieren werden. Dass Russland immer mehr auf seine Atomwaffenkräfte und nicht auf konventionelle Waffen setzt, bestätigt die Wichtigkeit der Erweiterung unseres Atomwaffenarsenals als Abschreckungsmittel", so Gates.
Russland versuche nach der Krise in den postsowjetischen Zeiten seine Rolle in der Welt wiederherzustellen, erhöhe die militärischen Ausgaben, um eine gut ausgerüstete und mobile Berufsarmee aufzustellen. Nach Meinung einiger Beobachter würden diese Reformen jedoch sehr langsam verlaufen.
"In Wirklichkeit gibt Russland keine großen Mittel für konventionelle Waffen aus", fügte Gates hinzu.